Duvens Lokomotive

Als Richard Duven, der nach einem Brüsseler Kammerkonzert noch nachts - mit Umsteigen in Lüttich - den Zug nach Hamburg erreichen wollte, wo tags darauf im benachbarten Stade die "Zwölf" den neuen Konzertsaal einweihen sollten, klappte der Anschluß wegen Verspätung des Zubringerzuges nicht. Was tun um zwei Uhr Morgens auf einem leeren Bahnhof in Lüttich ?

Das fast Unglaubliche geschah. Der Bahnhofsvorsteher, an den sich Duven beschwörend wandte, mobilisierte eine Lok, ein Lokführer brachte Duven im Eiltempo nach Aachen, alle Signale wurden auf Grün gestellt, Lokfahrer und Duven überholten sogar den versäumten Zug, der dann einen überglücklichen Cellisten zu seinen Kollegen brachte. Auch an dieser Stelle ein Dankeslob an die Eisenbahner von Lüttich für ihre Hilfe und Hilfsbereitschaft.

(Wolfgang Stresemann: "Die Zwölf" Vom Siegeszug der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, Atlantis Musikbuchverlag 1982, 2. ergänzte Auflage 1990)